Thomas Wedel
Thomas Wedel, geboren 1969, Diplom Sozialpädagoge (FH)
Seit 2014 bin ich Werkstattleitung Reha und Integration der Boxdorfer Werkstatt - BZB gemeinnützige GmbH im Norden von Nürnberg und mit dem Jahr 2018 einer von drei Geschäftsführern für Werkstatt und Förderstätte.
Wie schon seit 1996 bin ich auch weiterhin als Integrationskoordinator zuständig für den Übergang aus der Boxdorfer Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Vor meiner Anstellung in Boxdorf war ich in den Bereichen Resozialisierung, Jugendarbeit und Flüchtlingsarbeit tätig.
1998 war ich Teilnehmer der 1. berufsbegleitenden Qualifizierung zum Integrationsberater der BAG UB. Seit 2004 bin ich Referent u.a. in der berufsbegleitenden Qualifizierung zum Inklusions-/Integrationsberater der BAG UB. Für die LAG WfbM Bayern bin ich im Lenkungskreis „Begleiteter Übergang WfbM Arbeitsmarkt.“
Die Boxdorfer Werkstatt bietet in 14 Arbeitsgruppen für derzeit 190 Menschen mit vorwiegend Körper- und Mehrfachbehinderungen ein breit gefächertes Arbeitsangebot unter Gewährleistung der erforderlichen pflegerischen und betreuerischen Assistenz-leistungen. Zentrales Anliegen der Boxdorfer Werkstatt ist es, den Beschäftigten einen Arbeitsplatz entsprechend ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten zu bieten und über das Medium Arbeit, sowie über arbeitsbegleitende Angebote Lernanreize zur persönlichen und beruflichen Entwicklung zu bieten.
Hierzu gehört auch und insbesondere das Kennenlernen der Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes durch intensiv begleitete Praktika. Idealerweise haben die Beschäftigten dann die Möglichkeit, sich wirklich entscheiden zu können, welcher Platz für sie der richtige ist. Mit der Maßnahme „arbeit plus“ haben wir über viele Jahre hinweg ein erfolgreiches und finanziertes Modell für diese Begleitung entwickelt.
Eine Werkstatt kann, wenn sie als Lernort verstanden und organisiert wird, ein idealer Platz sein, um Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Für mich ist es immer wieder faszinierend zu sehen, welche Entwicklung Menschen machen, wenn sie die Möglichkeit haben sich auszuprobieren und die dafür notwendige Zeit und Unterstützung erhalten. Die Methode der „Unterstützen Beschäftigung“ bietet hierfür den richtigen Rahmen. In der derzeitigen Diskussion um die weitere Entwicklung der Teilhabe am Arbeitsleben geht es mir nach wie vor zu sehr in ein „entweder – oder“ und nicht um eine Erweiterung gleichberechtigter Alternativen die das Wunsch- und Wahlrecht der Menschen mit Behinderung berücksichtigt. Diese Alternativen entwickeln wir seit Jahren auch für unsere 50 Förderstätten-Teilnehmer/innen.
Mir ist wichtig, dass in der BAG UB, neben den notwendigen sozialpolitischen Interessenvertretungen und der Beteiligung an gesellschaftlichen Entwicklungen, der ursprüngliche Kerngedanke, nämlich die Verbreitung und die Weiterentwicklung der Methode der „Unterstützen Beschäftigung“ weiterhin seinen Platz hat.