Auf diesem Bild sieht man einen Arbeitnehmer in einer Bäckerei beim Zubereiten von Broten | zur StartseiteAuf diesem Bild sieht man zwei Beschäftigte in einer Großküche | zur StartseiteDieses Bild zeigt die Arbeit in einer Gärtnerei, zu sehen ist die Hand eine_r Arbeitnehmer_in in Großaufnahme, die eine Pflanze eintopft | zur StartseiteAuf diesem Bild sieht man die Arbeit in einem Büro. Die Teilnehmende einer Qualifizierungsmaßnahme sortiert Unterlagen in ein Regal, angeleitet durch einen weiblichen Jobcoach | zur Startseite
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Grundlagen Arbeitsweltbezogene Teilhabe

Betriebliche Teilhabe ist möglich – auch für Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf!

Auch Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf, die nach Einschätzung des zuständigen Leistungsträgers das „Mindestmaß wirtschaftlich verwertbarer Arbeit“ (§ 219 (2) SGB IX) nicht erbringen, haben ein Recht auf Teilhabe am Arbeitsleben in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes mitten in der Gesellschaft. Die BAG UB vertritt den Grundsatz, dass mit dem Konzept der Unterstützten Beschäftigung die Teilhabe am Arbeitsleben für alle Menschen unabhängig von der Art und Schwere ihrer Behinderung möglich ist. Seit 2015 fördert und verbreitet die BAG UB auch im Rahmen ihrer Projektarbeit fachliches Know-How und Konzepte, mit denen Menschen an betrieblichen Arbeitsangeboten beteiligt werden können, die bislang überwiegend Teilhabeangebote in Tagesförderstätten und im Förder- und Betreuungsbereich der Werkstätten erhalten.


Hintergrund

Unterstützte Beschäftigung ist ein Konzept, das keine Personengruppen ausschließt. Es basiert auf der Vision einer inklusiven Gesellschaft mit einem für alle Menschen offenen, zugänglichen Arbeitsmarkt und lässt sich daher grundsätzlich auf alle Personen anwenden, die auf dem Weg in eine geeignete Beschäftigung Unterstützung brauchen. Auch die UN-Konvention betont diese Grundannahmen der Unterstützten Beschäftigung, indem sie für alle Mitglieder unserer Gesellschaft unabhängig von der Art und Schwere der Behinderung das Recht auf Arbeit und Teilhabe inmitten der Gesellschaft einfordert.


Auch für Menschen in Tagesförderstätten und im Förder- und Betreuungsbereich der Werkstätten sind daher sinnvolle, für sie passende Arbeitsmöglichkeiten möglichst außerhalb der Einrichtung zu entwickeln. Auch diese Menschen brauchen, dem Prinzip des zweiten Milieus entsprechend, die Möglichkeit, „draußen“ aktiv tätig zu sein und in Arbeitszusammenhängen anderen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen.

 

Solche betrieblichen und sozialräumlichen Arbeits- und Teilhabemöglichkeiten sind für Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf in den vergangenen Jahren in Deutschland entstanden.

 

Arbeitsweltbezogene Teilhabeplätze in Betrieben und in sozialen Quartieren ermöglichen es Menschen, die bei der Arbeit mit wirtschaftlich messbaren Ergebnissen an ihre Grenzen kommen, dennoch in betrieblichen und sozialräumlichen Arbeitsumgebungen ihren Teil beizutragen. Sie können so gesellschaftliche Normalität, betrieblichen Arbeitsalltag und Wertschätzung erleben, dadurch ihre sozialen Kontakte erweitern und ihr Bild von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft aktiv verändern.

 

Unsere Ziele

Mit unserem Engagement wollen wir erreichen, dass Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf ein Recht auf arbeitsweltbezogene Teilhabe in Betrieben und im Sozialraum zugestanden wird - unabhängig von der Art und Schwere ihrer Behinderung, unabhängig vom Standort und sonstigen individuellen, regionalen und einrichtungsbezogenen Rahmenbedingungen. Unser Ziel ist es, die Vision einer inklusiven Gesellschaft konkret erlebbar zu machen. Denn gemeinsames Tätigsein und Begegnungen auf Augenhöhe in Betrieben und im Sozialraum zeigen auf, wie inklusives Arbeiten und Leben in der Praxis aussehen und für alle Beteiligten eine Bereicherung darstellen kann. So können Menschen mit Behinderung durch ihre aktive Teilhabe am Arbeitsleben und am gesellschaftlichen Leben das Bild von sich selbst und über sich in unserer Gesellschaft verändern und mitgestalten.

 

Unsere Aktivitäten und Angebote

Seit 2015 setzt sich die BAG UB auch im Rahmen ihrer praxisbezogenen Projektarbeit für betriebliche Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf ein. Inzwischen wurden zwei Projekte erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen, beide gefördert durch die Aktion Mensch:

 

Das erste Projekt der BAG UB in diesem Bereich war „Zeit für Arbeit!“ mit einer Projektlaufzeit von drei Jahren (Januar 2015 bis Dezember 2017). Auf unserer Website finden Sie dazu

  • die umfangreiche Projektdokumentation mit vielen Praxisbeispielen, Materialien und weiterführenden Informationen
  • die Broschüre „Zeit für Arbeit – mittendrin!“ (als pdf verfügbar) mit einer Vielzahl von praxisbezogenen Anregungen und Konzeptideen für den Aufbau und die Weiterentwicklung betrieblicher Teilhabemöglichkeiten

 

Daran anschließend führten wir ab dem Sommer 2018 das Projekt „Weiterbilden im Netzwerk“ (WiN) durch, das ebenfalls durch Aktion Mensch gefördert wurde. Auch dieses Projekt war auf drei Jahre angelegt und wurde pandemiebedingt um drei Monate verlängert (Projektlaufzeit: Juli 2018 bis September 2021). Die wichtigsten Ziele des Projekts waren es, Praxisbeispiele, Fachkonzepte und das entsprechende Know-How bundesweit zu fördern und durch Weiterbildung, Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit zu verbreiten. Außerdem war geplant, die Entwicklung von Qualitätsstandards bezogen auf betriebliche Teilhabeangebote zu unterstützen und sich gezielt für die Sicherstellung des Rechts auf Teilhabe am Arbeitsleben für den Personenkreis im Rahmen unserer politischen Interessenvertretung einzusetzen.

 

Mit den unerwarteten Herausforderungen, die die Pandemie mit sich brachte, mussten auch die Projektziele und -aktivitäten angepasst werden. Die beiden zentralen Vorhaben (Entwicklung und Durchführung der Weiterbildung mit zwei Durchgängen sowie Aufbau eines bundesweiten tragfähigen Netzwerks) konnten dennoch erfolgreich umgesetzt werden. Seit 2015 konnten wir durch unsere Projektaktivitäten gemeinsam mit engagierten Kooperationspartnern viele Leistungsanbieter, Unterstützer_innen von Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf und weitere wichtige Akteure für den Gedanken der betrieblichen Teilhabe gewinnen – und wir hoffen, dass es stetig mehr werden! Nur durch gute Praxis können wir langfristig das Recht auf Teilhabe am Arbeitsleben und auch eine gesicherte Qualität der Angebote sicherstellen.

 

Weitere Informationen dazu finden Sie hier:

  • Informationen zum abgeschlossenen Projekt Weiterbilden im Netzwerk“ (WiN) mit den Bausteinen Weiterbildung und bundesweites Netzwerk
  • das Curriculum zur Weiterbildung „Betriebliche Teilhabe ermöglichen“, die wir auch in Zukunft anbieten möchten
  • Informationen zum bundesweiten „Netzwerk Betriebliche Teilhabe“ sowie
  • eine bundesweite „Landkarte Betriebliche Teilhabe“, die eine Übersicht von engagierten Anbietern der Tagesförderung und Tagesstrukturierung im ganzen Bundesgebiet gibt. Sie alle bieten bereits arbeitsweltbezogene Teilhabe in Betrieben und im Sozialraum an. Die Anbieter in der Online-Landkarte Betriebliche Teilhabe sind Teilnehmende des bundesweiten Netzwerks Betriebliche Teilhabe, das im Rahmen des Projekts WiN durch die BAG UB und ihre Projektpartner aufgebaut und weiterentwickelt wird.

    Wir freuen uns über weitere Einträge von Leistungsanbietern, die bereits arbeitsweltbezogene Teilhabeangebote in Betrieben und im Sozialraum anbieten. Am bundesweiten Netzwerk können interessierte Fach- und Leitungskräfte auch dann teilnehmen, wenn sie in der Umsetzung betrieblicher Teilhabeangebote noch ganz am Anfang stehen. Bitte nehmen Sie Kontakt zu uns auf!

 

 

Kontakt

Telefon

 

Wir arbeiten derzeit überwiegend im Homeoffice.
Am besten erreichen Sie uns per Mail. Wir rufen Sie gerne zurück.

 

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20357 Hamburg

Tel. (040) 43253123

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